Jetzt ist es passiert – ein Riss im Raum-Zeit-Kontinuum. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass ich jetzt zum 20-jährigen Abi-Nachtreffen eingeladen worden bin. 20 Jahre!!!! Nicht, dass ich nicht glauben kann, dass es schon Zillionen Jahre her ist, dass ich zur Schule gegangen bin. Aber 20 Jahre Abitur hieße ja auch, dass ich 20 Jahre älter geworden bin – und das kann ja mal gar nicht! Alt – das waren doch immer die andern, nie ich selbst. Und jetzt soll ich zu diesen Menschen gehören, die sich über ihren wohlbeleibten Bauch streicheln und mit gütiger Stimme erzählen „Ach ja, als ich in deinem Alter war, da waren wir ja froh, wenn wir mal fünf Mark fürs Kino hatten!“?? Niemals!
Aber abgesehen von diesem plötzlichen Anfall von Alterserkenntnis kommen natürlich noch diverse andere Probleme und Gedanken auf mich zu: Geh ich da überhaupt hin? Und wenn ja: Wie schaffe ich es, bis dahin einen Weltbestseller zu schreiben und George Clooney zu heiraten, damit auch garantiert alle Maulaffen feilhalten? Wahrscheinlich haben alle ehemaligen Mitschülerinnen kometenhafte Karrieren hingelegt, dabei noch zwei bis sieben wohlgeratene Kinder großgezogen und sich natürlich eine Bombenfigur bewahrt. Die Kerle sind alle mit Models verheiratet, Self-Made-Milliadäre und sehen dabei aus wie Patrick Demsey oder so. Glücklicherweise fällt mir bei solchen Gedanken immer schnell wieder ein, dass ich ja im wahren Leben herumlaufe und da sowieso alles anders ist. Und wie unwichtig das alles sowieso ist.
Ich bin jedenfalls schon neugierig und hoffe, dass einige der Leute dabei sein werden, von denen ich wirklich gern wissen möchte, was aus ihnen geworden ist.
Und falls zufällig jemand auf meiner Seite landet, den es was angeht:
Klassentreffen Abi-Jahrgang 1987 Albert-Einstein-Gymnasium Kaarst, 21. April. Bitte bei Wiebke Holtmeier (wiebke.holtmeier ätt freenet.de) melden, sie organisiert das Ganze.