29. März 2024

„Neeeehmt Aaaabschied….

…Brueueueueueder, uuuungewiss ist aaaalleeee Wieeeeederkeeeeehr. Die Zuuuukunft liegt in Fiiiinsternis uuuund maaaacht das Herz uns schweeeer…“

Hach neee, mir ist richtig ein wenig ruehrselig (liegt vielleicht auch ein wenig an dem vielen Bier von gestern abend…), wie ich hier so sitze und auf mein Taxi zum Flughafen warte. Sind wirklich schon vier Wochen rum? Ich mag das gar nicht glauben – ich bin doch gerade erst angekommen! Kaum habe ich mich eingewoehnt, muss ich schon wieder weg. Wenn es nach mir ginge, wuerde ich wieder in die Mitte und den Sueden runter, wo es lecker warm ist, und mich dort noch ein wenig umgucken. Oder noch besser, ich wuerde die ganzen anderen Laender, die hier ja alle quasi um die Ecke sind, besuchen. Wir sind hier in Hanoi nur 420 km von China entfernt (so nah werde ich diesem Land wahrscheinlich so schnell nicht wieder kommen), auf meiner Reise war ich oft nur einen Katzensprung von Laos und Kambodscha entfernt. Und mein heissgeliebtes Thailand ist ja auch fast um die Ecke. Wenn ich nun Vietnam mit Thailand vergleichen soll, so faellt mir spontan der Lieblings-Asia-Touri-Spruch „Same same but different“ ein – irgendwie gleich aber doch ganz anders. Das Leben und Arbeiten in einem Raum, die Garkuechen, die sauber gefegten Gehwege, auf denen man aber kaum gehen kann, weil alles vollgestellt ist, die garagenaehnlichen Haeuser, rein optisch ist vieles fast identisch. Doch hier heissen zum Beispiel die Tempel Pagoden und sehen ganz anders aus, der chinesische Einfluss ist da enorm. Ebenso stark ist aber auch der Einfluss der Franzosen, in der Architektur wie beim Essen. Und natuerlich gibt es hier auch immer wieder die haesslich-protzigen Kommunisten-Bauten.
Von den Straenden her gebe ich ganz klar Thailand den Vorzug, nicht nur optisch. Hier habe ich diese billigen, einfachen Huetten am Strand nicht gefunden, in denen einem die Zeit entgleiten kann. In Vietnam haben sich die Leute gleich auf das „Big Business“ gestuerzt und bedienen den Komfortwunsch der Pauschaltouristen – die das Land ja immer mehr entdecken.
Das Essen ist aehnlich, in Vietnam nicht so scharf wie in Thailand. Eine Wahl will ich hier nicht treffen muessen – ich nehme beides! Und es gibt so viel, was ich noch nicht probiert habe, allein deswegen muss ich eigentlich noch laenger bleiben. Und dabei will ich ja nur einen Bruchteil der angebotenene Gerichte essen, Frosch, Taube, Schlange, Hund, Singvogel, Schildkroete (ich habe sicher noch einiges vergessen…) entfallen fuer mich als Nicht-Fleischesserin ja. Ich habe aber in leckerer Honigsauce marinierten Aal am Tisch gegrillt, habe Seeschlange gegessen, und ganz viel leckere Fische, auf die unterschiedlichsten Arten zubereitet.
Die Menschen in Vietnam ist wahnsinnig neugierig, (da sind die Thais doch zurueckhaltender). Und auch wahnsinnig geschaeftstuechtig. Der Kapitalismus wurde hier aufgesogen wie Wasser von einem trockenen Schwamm. Was das angeht, hatte ich wirklich nie das Gefuehl, in einem kommunistischen Land zu reisen. (Wie sagte die Frau in Hoi An so schoen, als ich ihr Angebot, ihren Schneidershop zu besuchen, mit der Begruendung ablehnte ich haette schon zu viel eingekauft: „Buy more!“) Meiner kleinen Schuhverkaeuferin habe ich schon eine Zukunft mit Mercedes, Villa und einer Horde junger Maenner prophezeit…
Apropos klein: Es ist schon ein seltsames Gefuehl, wenn man als 167cm-Tischkantenbeisser ploetzlich ueber die meisten Menschen hinweggucken kann. Ausserdem bin ich froh, wenn ich wieder Zuhause bin, wo nicht alle Frauen ungefaehr 30 Gramm wiegen und duenn wie ein Bindfaden sind. Ich komme mir langsam vor wie ein Elefant in einer Herde Springboecke. Und Zuhause wird auch nicht permanent gehupt, dass ist hier schon ziemlich enervierend, wenn 3 Millionen Mofas (soviele fahren in Hanoi ungefaehr herum), Autos und Busse alle 2 Sekunden auf die Hupe druecken.
Uebrigens duerft ihr euch nicht wundern, wenn ich demnaechst einfach abwinke und „No“ sage, wenn ihr mir ein froehliches „Hallo“ zuwerft. Das ist bei mir inzwischen schon zu einem Reflex geworden, denn hier wurde ich auch bei meinen Fussmaerschen durch die Staedte trillionenmal mit „Hello! Moto-Bike?“ oder „Hello! Buy pineapple / banana / postcarts (oder was auch immer)“ angesprochen.
So, mein Taxi ist da!
Meine naechster Eintrag wird wohl von Zuhause kommen.
Vielen Dank fuers Mitlesen! Tschooooeeeee!!!

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