Ich, Silke, Koenigin und Goettin…

… langsam fuehle ich mich jedenfalls so! Waehrend ich hier gerade tippe, stehen ungefaehr 5 kleine Vietnamesen um mich rum und bestaunen, was ich denn da so alles mache. Dabei habe ich mich vor Abfahrt meiner Faehre nach Rach Gia doch nur hierhin gefluechtet, weil mir der Kontakt mit dem Volk langsam zu viel wurde! (Jetzt sind es schon 6). Denn wenn es neugierige Menschen gibt, dann sind es die Vietnamesen. Ich bin fuer die Leude hier mindestens so exotisch wie sie fuer mich. Wahrscheinlich sogar noch mehr. Meine Sommersprossen (die spriessen ja reichlich) wurden andaechtig begutachtet, genauso wie meine weisse Haut und die vielen blonden Flaumhaerchen darauf. Gemeinsam mit meinen „Banknachbarn“ haben wir die Bilder in meinem Reisefuehrer durchgeguckt und die vier Frauen unterschiedlichen Alters um mich herum haben mich dabei die ganze Zeit zugetextet – es war ihnen vollkommen schnuppe, dass ich kein Wort verstanden habe. Aber alles wirklich total suess und nett.
Voher (jetzt sind es schon 7, einer ahmt meine rasante Schreibweise am Nebenpc nach und alle raetseln, was ich da schreibe) bin ich durch das kleine Hafenstaedtchen gezogen und habe geknipst. Und ich sage Euch: Royalness sein ist echt nicht einfach! Ueberall musste ich winken und laecheln und „Hello“ sagen. Wenn ich irgendwann einmal bedenken hatte, die Menschen faenden es doof, sich knipsen zu lassen – weit gefehlt! Ich wurde geradezu genoetigt, sie zu fotografieren! Ich sach Euch – die Welt ist schon eine sehr seltsame und lustige noch dazu.
Dabei wollte ich doch eigentlich in aller Ausfuehrlichkeit von meinem Inselrundtripp gestern erzaehlen, dem ich einige Erkenntnisse verdanke. Vor allem: Mein Hintern ist nicht fett!!!! – sonst haette er mir naemlich nach einem Tag auf dem Sitz eines Motorrollers nicht so weh getan! Einen ganzen Tag lang hat mich ein junger Mann mit Silberblick, dessen Namen ich schon wieder vergessen habe und der sowieso unaussprechlich war (jetzt sind es mindestens 10!) auf seinem Moped ueber die Insel gekarrt. Soviel erst einmal jetzt: Wenn mich noch einmal jemand dahin wuenscht, wo der Pfeffer waechst – bitte immer gern! Der waechst naemlich auch hier.
Gestern abend habe ich dann das Jahr damit beschlossen (ach ja, genau: Frohes neues Jahr!!!!!) mit Fang, einem Maedchen aus meiner Bungalowanlage, englisch-vietnamesisch-Untericht zu machen. Wobei sie ja nicht wusste, dass ich wohl denkbar die schlechteste Englisch-Lehrerin wo gibt bin. Und – was sie sehr schnell merkte – auch die schlechteste Vietnamesisch-Schuelerin… Das schwierige bei den Vietnamesen ist, dass sie im Englischen immer die Haelfte verschlucken, so dass man teilweise nur raten kann, was sie gerade sagen. Und vietnamesisch ist halt eine tonale Sprache – da bin ich nun wirklich aussen vor.
Um Mitternacht habe ich dann auch wirklich in den sternenuebersaeten Himmel geprostet, die Fuesse im warmen Wasser. Allerdings nur mit bestem Mekong-Mineralwasser, denn dort, am Ende der Welt, wo ich mal wieder gelandet bin, gab es noch nicht mal einen Gin-Tonic (Auf den freue mich mich schon so richtig, ich hoffe, er ist nicht mehr weit…)
Von Phu Quoc aus werde ich nun mit dem Schnellboot nach Rach Gia abziehen und von dort aus das Mekong-Delta erkunden. Ich muss gucken, wie dort die Bus-Anschluesse sind, danach entscheide ich, ob es Can Tho oder Vinh Long oder etwas ganz anderes wird. Im Anschluss gibt es dann endlich wieder Grossstadt : Saigon!
So, jetzt werde ich mal wieder ins Volk werfen und mir huldigen lassen. Meine kleinen Fans haben sich inzwischen auch alle verzogen.
Ein wunderschoenes 2006 und danke fuer die ganzen netten Kommentare!!
Ach so: Es ist uebrigens www.divevietnam.com – und ich war noch nicht mal schnorcheln. Und gute Besserung an alle Kranken zuhause!
Und wenn ich mir so die See angucke, stehen die Wetten, dass mir nicht schlecht wird auf dem Schiff, ziemlich mies…..

Ahoi!