16. April 2024

Von Flughunden und -zeugen

Von Siem Reap nach Chiang Mai

Heute war dann mein letzter Tag in Siem Reap und auch in Kambodscha. Ich habe lange überlegt, länger zu bleiben und mir vielleicht noch Phnom Penh anzusehen und/oder Battambang. Aber durch den rauen Einstieg mit dem Stress an der Grenze hat es Kambodscha – leider – nicht leicht bei mir. Und das Zwei-Währungs-Gedönse ging mir wirklich auf den Zeiger, genauso wie das aggressive Anquatschen der fliegenden Händler (leider sind das sehr oft auch Kinder). Seit dem Grenz-Gau bzw. Anreise-Alptraum war ich wieder in einem Marokko-Modus (ups – ein Alliterations-Auflauf!). Als ich auf dem Weg zum Flughafen war, tat es mir dann aber doch leid, denn eigentlich hat es mir gut gefallen und ich hatte wirklich tolle Erlebnisse. Sogar noch heute morgen, als ich noch einmal zu den „Royal Gardens“ gelaufen bin (eigentlich eine spärliche Grünfläche mit einem kaputten Brunnen und ein paar Bäumen). Dort, so hatte ich gelesen, hängen tagsüber Flughunde in den Bäumen herum und halten Siesta. Erst dachte ich, dass sei überholt, die , ist ja auch viel zu laut und zu hell dort. Aber nachdem ich dann die ersten Flughunde, die schimpfend von Baum zu Baum flogen, gesichtet hatte, hab ich den richtigen Blick (und das richtige Gehör) bekommen. Dass, was ich eigentlich für vertrocknetes Laub gehalten hatte, waren hunderte Flughunde, die dort überall in den (echt hohen) Bäumen hingen. Ich hab auch Fotos und Videos mit meiner kleinen Kamera gemacht, aber noch nicht gesichtet. Wenn was dabei ist, werde ich das noch hier reinsetzen. Ich hab bestimmt eine halbe Stunde da gestanden, mir das Geschimpfe (anders kann man die Geräusche nicht nennen) und das Herumgefliege angesehen und -gehört und je länger ich geguckt habe, um so mehr von den Viechern hab ich plötzlich gesehen. Wo ist das 400er Tele, wenn man es braucht??

Dann habe ich noch ein kleines bisschen geshoppt, mir bei einer Straßenhändlerin gegrillte Bananen für die Reise geholt (und wenn der junge Mann, der dazu gekommen ist, nicht so gut Englisch gesprochen hätte, hätte ich wahrscheinlich nur die Hälfte dafür bezahlt) und bin dann im Peace-Café noch einen Papaya-Shake trinken gewesen. Das ist wirklich eine zauberhafte kleine Öko-Oase! Allerdings bin ich von einer Monster-Ameise in den Hals gebissen worden. Jetzt hoffe ich auf Superkräfte, aber bisher ist leider noch nichts passiert. Vielleicht werde ich beim nächsten Vollmond auch zu Wer-Ameise …

Da ich meinem Hotel (DV Angkor Villa, nur semi-empfehlenswert) meine Habseligkeiten nicht wirklich anvertrauen wollte (das ist die Schattenseite, wenn mal mit so viel Elektronik reist), habe ich mich dann bereits kurz nach der offiziellen Auscheckzeit um 12 Uhr von dem Tuk-Tuk-Fahrer Nathi, der mich schon gestern, und Maren und mich am Tag davor, sehr gut durch die Ruinen getukkert hat, habe abholen lassen, war ich dann selbst für mein Sicherheitsbedürfnis viel zu früh an dem sehr übersichtlichen Flughafen von Siem Reap (das war jetzt selbst für mich ein ganz schön schachteliger Schachtelsatz, alle meine Deutsch-Lehrer möge mir verzeihen). Die Angst vor dem Corona-Virus zeigt wirklich überall seine Auswirkungen. Diverse Flüge aus/nach China sind gecancelt und ich habe noch nie so viele Menschen – vor allem auch Touristen – mit Mundschutz gesehen (auch wenn das in Asien schon immer sehr verbreitet ist). Wir haben ja bei unserer Katastrophen-Grenz-Überquerung einen Bonus-Mundschutz bekommen (eben deswegen) und natürlich hab ich alte Hypochonderin mich von diesem Anblick triggern lassen und bin auch die meiste Zeit mit dem Ding rumgelaufen. Fun-Fact: Wenn man Brillenträger ist, sind solche Dinger doof, denn dann beschlägt bei jedem Atemzug die Brille …

Jedenfalls hat mich AirAsia wirklich sehr geschmeidigt mit Umsteigen in Bangkok Don Muang nach Chiang Mai gebracht. So einen idiotensicheren Transfer habe ich echt noch nie erlebt. Da stand sogar beim Aussteigen in Bangkok ein Mensch mit den Namen der Leute, die von International auf National umsteigen müssen, hat uns abgehakt und in die richtige Richtung gewiesen (wofür ich sehr dankbar war, denn genau an dem Punkt, wo der Mann stand, war ich gerade verunsichert). Es gab sogar eine Sonder-Einreise- und Security-Abteilung nur für die Umsteiger. Und mein Gepäck ist auch vollständig (glaube ich jedenfalls, hab noch nicht alles ausgepackt, aber was wollen die auch mit meinen T-Shirts …) angekommen. Mein Hotel und alle Internetseiten haben mir dann geraten, ein Tuk-Tuk vom Flughafen zu nehmen. Nur war da keines. Ich bin gefühlt den halben Weg nach Chiang Mai gelaufen, bis ich eingesehen habe, dass auch keines mehr auftaucht. Zum Glück gab es dann aber noch ein Songthaew (das ist quasi ein zum Bus gepimpter Pick-Up), der mich dann zu meinem Guesthouse, dem „Mirror House“ gefahren hat. Ganz einfach war das nicht, denn trotz Google mit Thai-Schrift wusste er nicht so wirklich, wo wir hin mussten, aber zum Glück saß noch eine junge Thai-Frau mit in dem Ding, die sich dann zu ihm nach vorn gesetzt hat und für ihn das Navi gespielt hat. Ich habe mich dann noch todesmutig in die unbekannte Gegend geworfen (allerdings sehr gut gebrieft von meinem „Herbergsvater“, mir Bier und Wasser vom nächsten 7-Eleven geholt und versuche jetzt endlich mal, mit meinem Blog wieder aktuell zu werden. Die fehlenden Tage werde ich noch füllen und das Datum so setzen, das alles schön chronologisch ist. Also -stay tuned! (Fotos gibbet dann morgen später, ich bitte um Geduld!)

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